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Bestanden! Prüfungsvorbereitung mit Pfiff…

Prüfungsvorbereitungskurs, innovativ, mit Studenten erarbeitet, Verflüssigung von Wissen, Vernetzung, Verfügbarkeit, nachhaltig

Im Auge des Strudels: Bücher, Bücher, Bücher – und keine Rettung. Oder doch? Zusammen mit den Studentinnen der Paracelsus-Schule Hannover entwickelten wir ein innovatives Kurskonzept: einen Prüfungsvorbereitungskurs mit kreativem Pfiff, Fokussierung auf das Wesentliche, mit Kompass und Richtschnur über den Untiefen des Wissens-Meeres; ein Kurskonzept, das die Teilnehmer/innen und ihre Ressourcen aktiviert und sie erfahren lässt: Wissen ist ein freundlicher Sog, der weiteres Wissen anzieht, sich erweitert und vertieft; Wissen stärkt, ist ein wichtiger Resilienzfaktor und bereitet Freude – über die Prüfung hinaus!

Prüfungsvorbereitungskurs, innovativ, mit Studenten erarbeitet, Verflüssigung von Wissen, Vernetzung, Verfügbarkeit, nachhaltig

Fröhlich erschöpft – die frischgeprüften Psychologischen Beraterinnen schwenken ihr Zertifikat und stärken ihren Kreislauf…

Der erste Teilschritt ist geschafft: die Prüfung zum Psychologischen Berater mit einer Prüfungsklausur bei der Paracelsus-Schule in Hannover war für viele sozusagen die Generalprobe, bevor sie dann später, gestärkt, die Prüfung zum Erwerb der Heilerlaubnis als Heilpraktiker/innen für Psychotherapie bestehen.

Als Dozent stand ich vor einiger Zeit vor der Aufgabe, Studentinnen mit ganz unterschiedlichen Vorkenntnissen, Persönlichkeiten  und Interessensschwerpunkten durch das prüfungsrelevante Wissen zu führen. Ich fragte sie nach ihren Zielen und Bedürfnissen, und dabei entstand, auch durch gemeinsames Ausprobieren unterschiedlicher Lern- und Übungsformen, ein neues und kreatives Konzept für Prüfungsvorbereitungskurse: das (Ressourcen-)Aktivierende Modell.

Die Kernpunkte dieses Konzeptes sind:

  • Fachsprache und Terminologie sind die „halbe Miete“ – daher ist unser Unterricht auch Sprachunterricht und wir üben bewusst die Fachsprache
  • die andere Hälfte der „Miete“ ist: Struktur! Wie ist ein Phänomen definiert? Wie improvisiere ich eine Definition? Wie gliedert sich ein Thema? Welche Struktur kann ich ihm geben?
  • bei den Büchern gilt: weniger ist mehr – für die Optimierung des Lernens bei einem so umfangreichen Stoff gebrauchen wir am besten zwei Bücher und eine Sammlung von Prüfungen: ein „dickes“ Lehrbuch zum Nachschlagen, ein „dünnes“, auf die Prüfung optimiertes, um aktiv verfügbares Wissen aufzubauen und eine Sammlung von Prüfungen, um Fragen zu üben
  • Wissen ist erst dann wirklich integriert und verfügbar, wenn es vernetzt ist, d.h. wenn alle Themen mit allen Themen in einer Gesamtschau verbunden sind. Dieses Vernetzen können wir trainieren, z.B. auch in Fallbeispielen und bei der Differentialdiagnostik.
  • Unverhofft kommt oft: Wir trainieren bewusst, bei Fragestellungen, mit denen wir nicht rechnen, einen klaren Kopf zu bewahren und aus dem vorhandenen Wissen kompetente Antworten herzuleiten

Der Prüfungsvorbereitungskurs erstreckt sich über 8-10 Wochen. Ungefähr jede Woche gibt es einen Kurstag, der einen neuen Input vermittelt, neu motiviert und den individuellen Lernrhythmus „taktet“. Aus den gemeinsamen Erfahrungen haben sich folgende Übungs- und Arbeitsformen als besonders hilfreich erwiesen. Sie gehören zum Grundprogramm der Kurstage:

  • ABC-Liste: Technik des Universalgelehrten Raimundus Lullus, wiederentdeckt von der deutschen Managementtrainerin Vera F. Birkenbihl; trainiert den aktiven Fachwortschatz und vernetzt Wissen
  • gemeinsame Diskussion schriftlicher Prüfungsfragen: wir schärfen unser Gespür für Fragemuster und Fallstricke
  • Fallbeispiele und differentialdiagnostische Überlegungen: wir stellen uns ICD10-Ziffern als Menschen vor
  • konkrete Lese- und Lernaufgaben für zuhause
  • Lösen mündlicher Prüfungen in der Kleingruppe
  • Durchstrukturieren wichtiger Themenbereiche
  • in der Zweiergruppe: Lernen und referieren eines prüfungsrelevanten Themas, bzw. einem anderen dazu Fragen stellen (Lernen durch die Rolle des Fragenden)
  • Kräftemessen mit dem Dozenten: simulierte mündliche Prüfungssituationen für die Mutigen (bisher waren alle mutig)

Das Fazit der Teilnehmer/innen (und des Dozenten): Prüfungsvorbereitung ist ein Weg, der spannend und interessant sein kann. Es ist auch ein Weg der Entwicklung mit vielen Entdeckungen am Wegesrand, auch über sich selbst. Es ist ein Weg, der auch denjenigen offensteht, die erst in einer früheren Ausbildungsphase sind und etwas darüber lernen wollen, wie sie ihr Studium noch nutzbringender gestalten können. Es ist ein Weg, der Mut und Motivation immer wieder erneuert. Denn:

„Lernen ist nicht das Befüllen von Fässern,
sondern das
Entzünden von Flammen.“ (Heraklit)